VIP - Vorpommern Initiative Paludikultur


Status: Projekt abgeschlossen
Ende Projektzeitraum: 31.12.2013


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Projektziel

Das Verbundprojekt entwickelte das Konzept der nassen Bewirtschaftung von Mooren weiter, setzte es exemplarisch in Vorpommern um und begleitete es auch wissenschaftlich. Dabei sollten wichtige Probleme identifiziert und Grundlagen für die weltweite Umsetzung erarbeitet werden.

Vorpommern sollte zu einer weltweiten Modellregion für Paludikultur entwickelt werden.


Ausgangssituation

Die herkömmliche Landnutzung auf Moorstandorten erfordert die Absenkung der Grundwasserstände. Diese Entwässerung verursacht eine Vielzahl von Problemen:

  • Freisetzung von Treibhausgasen
  • Nährstoffaustrag
  • Biodiversitätsverlust
  • Bodendegradierung sowie zunehmende Nutzungsschwierigkeiten

Die aktuelle Landwirtschaft auf Mooren ist nicht standortgerecht. Sie ist einerseits durch Nutzungsaufgabe (Grünlandüberschuss) und andererseits durch eine Intensivierung der Bewirtschaftung (z.B. Umbruch und Maisanbau) gekennzeichnet. Dies führt zu einer Verschärfung der Probleme:

  • Einkommensverluste
  • Erhöhung der Stoffausträge
  • mangelnde Akzeptanz in der Bevölkerung für Wiedervernässung


Die Paludikultur

Paludikultur („palus“ – lat.: Sumpf) ist als nasse Nutzung degradierter Moore klima- und umweltentlastend. Sie erzeugt nachwachsende Rohstoffe ohne Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion und schafft Einkommensalternativen für strukturschwache Räume. Paludikultur ist gekennzeichnet durch:

  • die stoffliche und energetische Nutzung  oberirdischer Biomasse (z.B. Schilf, Rohrkolben, Seggen u.a.)
  • den Einsatz von standortangepassten Erntemaschinen
  • die Einbindung regionaler Wirtschaftskreisläufe
  • Synergien mit Klima-, Umwelt- und Naturschutz.

Paludikultur stellt weltweit einen anwendbaren Lösungsansatz für globale klimatische und sozioökonomische Probleme dar. Sie bietet Perspektiven für Mensch und Moor.