Juli 2016

News Nachhaltiges Landmanagement Ausgabe 2/2016


Sehr geehrte Damen und Herren,

auch in den heißen Sommermonaten möchten wir Sie mit frischen Informationen aus den Verbundprojekten und dem wissenschaftlichen Begleitvorhaben versorgen.

Unter anderem gibt es dieses Mal mehrere Veröffentlichungen aus den Verbundprojekten, das wissenschaftliche Begleitvorhaben veranstaltet einen Regionalworkshop mit dem Thema „Strategien für eine wachsende Stadt – ein Blick nach vorn“ am 14.07.2016 in Stuttgart und wie gewohnt schließen wir mit für Sie zusammengetragenen Veranstaltungsempfehlungen und Publikationshinweisen.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern einen angenehmen Sommer 2016.

Die Meldungen im Überblick:

2. Neuigkeiten aus dem Wissenschaftlichen Begleitvorhaben

3.  Termine (extern)

  • 16.08.2016: Klimaschutz durch Moorentwicklung - Seminar zu Fördermöglichkeiten für Moor- und Naturschutzprojekte aus der neuen niedersächsischen EFRE-Förderrichtlinie; Schneverdingen, Deutschland. [Link zur Veranstaltung]

  • 01.09.2016-03.09.2016: Transformative Research and Development in Urban and Regional Environments - The Roles of Science, Methods, and Transdisciplinarity; Free University of Bozen-Bolzano (Brixen campus), Italy. [Link zur Veranstaltungsankündigung]

  • 21.09.2016-22.9.2016: Urbane Böden im Klima- und Strukturwandel - 12. BVB-Jahrestagung mit Exkursion; Hamburg, Deutschland. [Link zur Veranstaltung]

  • 12.10.2016-14.10.2016: Bodenschutz beim Planen und Bauen - Die Themen der diesjährigen 9. Marktredwitzer Bodenschutztage sind: Bewertung von Bodenfunktionen, Bodenkundliche Baubegleitung, Vermeidung und Verwertung von Bodenaushub, Flächenrecycling und Umgang mit (Boden-) Materialien; Marktredwitz, Deutschland. [Link zur Veranstaltung]

  • 24.10.2016-27.10.2016: Global Land Project: 3rd Open Science Meeting; Beijing, China. [Link zur Veranstaltungsseite]

4.  Neue Publikationen

  • Köhler, T. / Weith, T. / Härtel, L. /Gaasch, N. (2016): Social media and sustainable communication. Rethinking the role of research and innovation networks. IFKAD 2016 - International Forum on Knowledge Asset Dynamics "Towards a New Architecture of Knowledge: Big Data, Culture and Creativity", Conference Proceedings, p. 1518-1530. ISBN 978-88-96687-09-3, ISSN 2280-787X.

  • Rogga, S. (2016): Nachhaltiges Landmanagement kommunizieren: Über Notwendigkeiten, Herausforderungen und Erfahrungen aus der Fördermaßnahme Innovative Systemlösungen im Nachhaltigen Landmanagement. (Arbeitspapier) [Link zum Arbeitspapier]

  • Wagener, F. / Böhmer, J. / Heck, P. (2016): Produktionsintegrierter Naturschutz mit nachwachsenden Rohstoffen. Rangsdorf : Natur+Text. [Link zur Verlagsseite]

  • Wendt-Schwarzburg, H. / Dierich, A. / Schön, S. (2016): Lange Zeit war Ruhe... Verheißungen und Risiken sektorübergreifender Infrastrukturgestaltung. In Hofmeister, S./Kühne, O. (2016): StadtLandschaften. Die neue Hybridität von Stadt und Land. Wiesbaden: Springer VS, S. 215-234.

 

 

1. Meldungen aus den Verbundprojekten

VIP: Buch „Paludikultur – Bewirtschaftung nasser Moore“ erschienen!


[Link zur Publikation]

In dem Buch „Paludikultur – Bewirtschaftung nasser Moore“ werden die Ergebnisse des BMBF Verbundprojektes „VIP –Vorpommern Initiative Paludikultur“ (2010-2013) zusammengefasst. 73 Autoren waren bei der Erstellung beteiligt, so dass es möglich wurde das Konzept Paludikultur, die Nutzung nasser Moorstandorte, aus unterschiedlichen Blickwinkeln darzustellen.

Die auf Entwässerung beruhende Nutzung von Mooren durch Land- und Forstwirtschaft sowie durch die Torfindustrie führt weltweit zu einer Vielzahl von Problemen. Bodendegradation und Moorsackung, welche direkte Folgen der Entwässerung sind, verschlechtern die Produktionsfunktion kontinuierlich und verursachen steigende Kosten für die Bewirtschaftung, was bis zur Nutzungsaufgabe führen kann. Die mit der Entwässerung der Moore einhergehenden Probleme können nur durch Anhebung der Wasserstände gemildert oder beseitigt werden. Bisher gehen Moorflächen bei Wiedervernässung für die derzeit übliche Bewirtschaftung als Produktionsstandorte verloren.

In dem Buch „Paludikultur – Bewirtschaftung nasser Moore“ wird die Frage aufgegriffen, ob Moore wiedervernässt werden können und dennoch ihre Produktionsfunktion erhalten und sogar eine erneute Torfbildung erreicht werden kann. Paludikultur ist eine Alternative zur Land- und Forstwirtschaft in entwässerten Mooren, somit steht hier ebenfalls die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Das Einkommen wird aus der Verwertung und dem Verkauf von Biomasse, aber auch aus anderen Leistungen (z. B. Agrarklima- und Agrarumweltprogrammen, Vertragsnaturschutz, Wasserpfennig, Kohlenstoffzertifikate) und Prämien (z. B. Betriebsprämie, Ökolandbauprämie) erzielt. Das vorliegende Buch zeigt die Notwendigkeit eines interdisziplinären Ansatzes, um eine Änderung der Landnutzung in Mooren herbeizuführen. Expertenwissen aus vielen Fachbereichen, aber auch aus der Praxis, muss miteinander verknüpft werden.

Im Buch werden zunächst die negativen Auswirkungen der Moorentwässerung auf die Produktionsfunktion der Moorböden sowie weitere Ökosystemdienstleistungen erläutert (Kap. 2). Die Potentiale von Paludikultur sind groß aber zum Teil noch unbekannt. Im Buch werden neue Kulturpflanzen vorgestellt, die vielfältige Nutzungsoptionen eröffnen (Kap. 3). Innovative technische Lösungen werden dargestellt, die eine standortangepasste Bewirtschaftung ermöglichen (Kap. 4). Des Weiteren wird dargestellt wie mit einer nassen Bewirtschaftung nicht nur die weitere Moordegradation gestoppt und die Emission von Treibhausgasen reduziert, sondern auch wie die natürliche Biodiversität gefördert und wichtige Funktionen im regionalen Wasser- und Nährstoffkreislauf erhalten oder wiederhergestellt werden können (Kap. 5). Die Perspektiven welche die Verwertung der Biomasse aus nassen Mooren sowohl aus betrieblicher Sicht als auch aus Sicht der regionalen Entwicklung bietet werden vorgestellt (Kap. 6). Da es sich bei der Nutzungsänderung um einen Paradigmenwechsel der Bewirtschaftung handelt, müssen hierfür zunächst agrarpolitische und rechtliche Rahmenbedingungen angepasst werden. Ohnedie Anerkennung der neuen Landnutzungsform Paludikultur als landwirtschaftliche Nutzung wird zumindest in derEuropäischen Union eine großflächige Umsetzung nur schwer möglich sein. Vorschläge, wie bestehende Hürden überwunden und Anreize für die Umsetzung gesetzt werden können, werden ebenfalls im Buch vorgestellt (Kap. 7). Bei der Umsetzung müssen die Interessen der Menschen vor Ort berücksichtigt werden. Das Bild der Landschaft wird sich wandeln, wenn Moore für Paludikultur wiedervernässt werden. Eine gezielte Kommunikation und die Verbreitung des Wissens über die Zusammenhänge sind im Vorfeld der Einführung von Paludikultur von großer Bedeutung. Es werden Partizipationsansätze vorgestellt, wie Lösungen vor Ort mit den Menschen erarbeitet werden können (Kap. 8). Darüber hinaus gibt das Buch Hinweise, wie Paludikultur praktisch umgesetzt werden kann und welche Schritte bei der Planung beachtet werden müssen (Kap. 9). Beispiele, wie dieser Weg aus unterschiedlichen Motivationen heraus beschritten wird, werden in Fallstudien dargestellt (Kap. 10). Abschließend wird der Weg beschrieben der gegangen werden muss, um eine neue Epoche der Landnutzung auf Moorstandorten einzuleiten (Kap. 11). Paludikultur hat viele Aspekte, die wichtigsten werden im vorliegenden Buch vorgestellt und diskutiert.


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Text: Christian Schröder & Wendelin Wichtmann

RePro: Re-Produktive StadtLandschaften. Veröffentlichung zu den Verheißungen und Risiken sektorübergreifender Infrastrukturgestaltung


Von der RePro-Kette Waldrestholz bis zur RePro-Kette Abwasser-Abwärme: Im Projekt „RePro – Ressourcen vom Land“ wurden sieben wirtschaftlich tragfähige und ressourceneffiziente Infrastrukturlösungen für die Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen konzipiert. Wie man neben den Chancen auch die Risiken solcher neuen Infrastrukturkonzepte im Blick behält, diskutieren Helke Wendt-Schwarzburg, Susanne Schön und Axel Dierich in ihrem soeben erschienenen Buchbeitrag „Lange Zeit war Ruhe…Verheißungen und Risiken sektorübergreifender Infrastrukturgestaltung“. Anhand vieler Beispiele zeigen sie, wie die im Zuge des Umbaus des Energiesystems forcierte Verkettung bisher getrennter Infrastrukturen und Technologien lokal und regional zur Entstehung und Verfestigung hybrider Raumstrukturen führt und welche Chancen und Risiken für eine nachhaltige Raumentwicklung damit einhergehen. Der Beitrag ist im Sammelband „StadtLandschaften. Die neue Hybridität von Stadt und Land“ bei Springer VS erschienen.


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Text: Helke Wendt-Schwarzburg

2. Neuigkeiten aus dem Wissenschaftlichen Begleitvorhaben

Regionalworkshop „Strategien für eine wachsende Stadt – ein Blick nach vorn“ (14.07.2016 - Stuttgart)


Gemeinsamer Workshop des Verbands Region Stuttgart, der Landeshauptstadt Stuttgart und des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., gefördert im Rahmen der Fördermaßnahme „Nachhaltiges Landmanagement – Innovative Systemlösungen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)

Die Nachfrage nach Flächen für Wohnen und Gewerbe wächst in der Landeshauptstadt Stuttgart, der gesamten Region und deutschlandweit. Welche Möglichkeiten bestehen jetzt, mit innovativen Lösungen Städte und Regionen gemeinsam nachhaltig zu entwickeln? Welche Ansätze können ein integratives Vorgehen auch bei Handlungs- und Zeitdruck unterstützen? Gefragt sind neue Wege mit Weitblick, die die nachhaltige Siedlungsentwicklung fördern, Mobilität ermöglichen, regionale Wertschöpfung unterstützen und zugleich Umweltbelange angemessen berücksichtigen. Im Rahmen der Maßnahme „Nachhaltiges Landmanagement” fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verschiedene Verbundprojekte zwischen Wissenschaft und Praxis, um Lösungsansätze gemeinsam zu erforschen und zu erproben. Umsetzung und Verbreitung der Ergebnisse sind dabei von großer Bedeutung.
In dem Workshop sollen einerseits Forschungsergebnisse und deren Relevanz für die Praxis vorgestellt werden. Zum anderen soll mit Vertretern aus Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft das Spannungsfeld, das sich aus strategisch langfristiger Planung und aktuellen Entwicklungen ergibt, diskutiert werden.
 

  • Datum: 14.07.2016, 13:00 bis 17:00 Uhr
  • Ort: Kronenstraße 25, 70174 Stuttgart (Nähe Hauptbahnhof) / Raum 540 Großer Sitzungssaal, 5. Obergeschoss

 

Den Programmflyer finden Sie hier.

Zur Anmeldung geht es hier.

Nachhaltiges Landmanagement in der Lehre


- Polnische und deutsche Studierende diskutieren Landnutzungswandel in Europa -

Wie bereits in den letzten Jahren erfolgreich realisiert, konnte auch in diesem Mai an der Universität Potsdam erfolgreich ein interdisziplinäres deutsch-polnisches Seminar zum Landnutzungswandel und zur Regionalentwicklung durchgeführt werden. Vom 17. bis 21. Mai 2016 präsentierten und diskutierten acht polnische und fünf deutsche Studierende Veränderungen in der Landnutzung sowie Möglichkeiten und Grenzen einer nachhaltigkeitsorientierten Steuerung von Regionalentwicklungsprozessen. Die Veranstaltung wurde von apl. Prof. Dr. Thomas Weith und seinen polnischen Kollegen Herrn Prof. Dr. Słodczyk, Frau Prof. Dr. Kauf und Frau Dr. Sliwa von der Uniwersytet Opolski realisiert.


Alle Beteiligten waren sich dabei einig, dass gerade die international vergleichende Betrachtung von räumlichen Entwicklungen einen großen Erkenntniszuwachs für alle Mitwirkenden erbracht hat. Die Veranstaltung wird fortgesetzt und findet im nächsten Jahr wieder in Polen statt. Für die Realisierung mitentscheidend war die finanzielle Unterstützung durch den DAAD und die Konrad Adenauer – Stiftung.


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Text: Thomas Weith

Von Konflikten zu Synergien


Der Ergebnistransfer in die Regionen geht weiter. Mit dem Vortrag „Zum Landmanagement – Von Konflikten zu Synergien“ leistete das Wissenschaftliche Begleitvorhaben am 11 Juni in Alt-Sührkow einen wichtigen Impuls bei der Tagung „Zum Miteinander von Landwirtschaft und Kommune - gelebte Daseinsvorsorge im ländlichen Raum“.

Rund vierzig Expertinnen und Experten für die Entwicklung ländlicher Räume hatten sich bei der gemeinsam von der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Deutschen Verband für Angewandte Geographie organisierten Veranstaltung in Mecklenburg-Vorpommern zusammengefunden. Ausführlich wurden Fragen nach der Umsetzbarkeit und dem Mehrwert neuer Lösungsansätze, wie sie auch bei den Innovativen Systemlösungen für ein Nachhaltiges Landmanagement erarbeitet wurden, diskutiert. Auf Interesse stießen v.a. die Möglichkeiten zur Verknüpfung von Landmanagement und der Weiterentwicklung regionaler Wertschöpfungsnetzwerke.


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Text: Thomas Weith

 

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Wir freuen uns über Ihre Anregungen!

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Stanschus

Institut für Sozioökonomie
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung Müncheberg e.V.
Eberswalder Str. 84
15374 Müncheberg
Tel.: (0049) 033432/82-422
E-Mail: Alexander.Stanschus(at)zalf.de
www.nachhaltiges-landmanagement.de


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Impressum:
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) Müncheberg e.V.
eingetragen im Vereinsregister VR 35 35 FF, Kreisgericht Strausberg
Prof. Dr. Frank Ewert | Wissenschaftlicher Direktor
Cornelia Braun-Becker | Verwaltungsdirektorin

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