März 2014

News Nachhaltiges Landmanagement Ausgabe 1/2014

1.    Meldungen aus den Verbundprojekten

BEST: Veranstaltungsankündigungen

BEST veranstaltet am 24.04.2014 in Göttingen seine dritte Regionalkonferenz. Im Fokus wird die Information potentieller Anwender über das im Verbundprojekt entwickelte „BEST-Beratungstool“ stehen. Dabei handelt es sich um ein interaktives Werkzeug, mit dem Szenarien zur Nutzung holziger Energiebiomasse in einer Region entworfen und geprüft werden können. Der regionale Energiebedarf und die Potenziale an holziger Biomasse aus Wald, Feldgehölzen und Kurzumtrieb im Göttinger Land werden konkret analysiert. Hierbei können verschiedene Aspekte – z.B. Ziele des Naturschutzes oder ökonomische Interessen– miteinander verknüpft und unterschiedlich gewichtet werden.

Vom 04. – 06. Juni 2014 findet in Cottbus die 2. Europäische Agroforstliche Tagung an der BTU Cottbus – Senftenberg statt, zu der BEST mehrere wichtige Beiträge leistet. Aktuelle Entwicklungen in der Agroforstwirtschaft in verschiedenen Regionen Europas werden durch Vorträge aus Wissenschaft und Politik vorgestellt. Die bisher gewonnen Erfahrungen aus der Agroforstwirtschaft und aus diesbezüglichen interdisziplinären Projekten wie BEST sollen auf die europäische Ebene übertragen und diskutiert werden. Weitere Informationen: www.agroforestry.eu

(Text: Michael Bredemeier)

EUDYSÉ: Regionale Abschlussveranstaltungen zu verschiedenen Themenfeldern durchgeführt

Im Verbundprojekt EUDYSÉ fanden in den letzten Wochen regionale Abschlussveranstaltungen der Themenfelder  Bauschutt, Energie, Siedlung, Wasser statt.

Im Rahmen des Workshops zum Bauschutt wurden mit den relevanten regionalen Akteuren mögliche Verschiebungen der Bauabfallströme durch genehmigungsrechtliche Veränderungen im Landkreis Meißen diskutiert. Auf Basis einer Stoffstrommodellierung stellte das IÖR mögliche Wirkungen der restriktiveren Handhabung von Verfüllungen im Angesicht zukünftiger Mengenströme dar. Dabei wurde deutlich, dass die Rolle von Deponien im Rahmen einer umfassenden Ressourcenschonungsstrategie neu zu definieren ist. Ein angemessener Ausbau kann sich durchaus positiv auf den ressourceneffizienten Umgang mit Massenbaustoffe und Bauabfällen auswirken. In einem anknüpfenden Vorhaben wird dies auf Landesebene weiter spezifiziert und im Kontext der Landeseffizienzstrategie diskutiert.

Im Themenfeld Wasser wurden in einer Diskussionsrunde mit Vertretern von Bundesministerien, Projektträger, Wissenschaft, strategischen Akteure der Siedlungswasserwirtschaft und der Landwirtschaft auf Grundlage der Ergebnisse des wasserwirtschaftlichen Bilanzierungsmodells insbesondere strategische Fragen aus dem Komplex 1„Stoffstromtrennung“ besprochen. Die Diskussion auf strategischer Ebene spiegelte die Schwierigkeiten wider, die aus der Kommunikation mit den regionalen und lokalen Akteuren bekannt sind: es gibt viele Meinungen und Forschungsergebnisse, aber keine klar umrissene „Marschrichtung“. Viele Schritte, von der Akteursauswahl bis hin zur klar umrissenen Zielsetzung sind notwendig, um starre Pfade in der Siedlungswasserwirtschaft zu verlassen und eine ressorceneffiziente Umgestaltung voranzubringen.

Die Abschlussveranstaltung des Themenfelds Siedlung behandelte unter dem Schlagwort "Aktivitäten außen begrenzen“ Umsetzungsstrategien für eine nachhaltige Stadtentwicklung in Luckenwalde". Nach einer kurzen Einführung des Leiters des Stadtplanungsamtes Luckenwalde zur nachhaltigen Stadtentwicklung thematisierte Dr. Georg Schiller (IÖR) die bestandsorientierte Siedlungsentwicklung angesichts von Untersuchungsergebnissen zu Innenentwicklungspotenzialen und Wohnungsnachfrageanalysen. Die HTW Dresden stellte ihre Bestandsaufnahme zur Begrenzung der Außenentwicklung vor und diskutierte mit den überwiegend kommunalen Akteuren anhand der im Rahmen des Projekts entstandenen städtebaulichen Entwürfe bestandsorientierte Umsetzungsstrategien. Dabei wurde deutlich, dass die historisch gewachsene inhomogene Stadtstruktur der betrachteten Gebiete erhebliche Gestaltungspotenziale für eine bestandorientierte Entwicklung eröffnen. Die Visualisierung derer z.B. im Rahmen einer städtischen Ausstellung soll helfen, Interesse bei potenziellen Nachfrager für Standorte im Siedlungsbestand zu wecken

Im Energie-Workshop wurden Ergebnisse der Potenzialabschätzungen bzgl. Grünschnitt sowie die Möglichkeiten der energetischen Verwertung vorgestellt und mit Vertretern verschiedener Kommunen diskutiert. Demnach kann die energetische Verwertung eine Möglichkeit darstellen, bislang ungenutzte und dennoch kostenverursachende Ströme effizienter zu nutzen. Neben methodischen Grundlagen und den Potenzialabschätzungen wurden denkbare Verwertungskonzepte wie die Vergärung von halmgutartiger Biomasse nach Trockenfermentationsverfahren oder eine Co-Vergärung, aber auch logistische Aspekte wie eine Optimierung der Sammelsysteme oder eine Stoffstromtrennung (Halmgut – Holz) thematisiert. Damit ist ein Prozess angestoßen, der mit konkreten Machbarkeitsstudien weiter untersetzt werden kann.

(Text: Georg Schiller)

RegioProjektCheck: Beratungen im Projektbeirat und Einbeziehung weiterer Anwendungsbeispiele

Im extern besetzten Projektbeirat wurden im Februar die bestehenden GIS-Werkzeuge zur Bewertung von neuen Wohn-, Gewerbe- und Einzelhandelsansiedlungen im Rahmen einer Live-Demonstration vorgeführt und die Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt. Hierbei wurden Beispielprojekte vor Ort ‚live‘ durchgerechnet und damit gezeigt, wie eine Anwendung des Werkzeugkastens am Ende abläuft und wie die Ergebnisse der Berechnungen ausgegeben werden. Resultat war zum Beispiel eine Bewertung der Beispielfläche(n) im Hinblick auf die Wirkungsfelder „Fläche und Ökologie“ und „Erreichbarkeit“ sowie eine Darstellung der zu erwartenden „kommunalen Infrastrukturkosten“ und „kommunalen Einnahmen“ für die Standortkommune und die umliegenden Kommunen. Anschließend wurden die im Jahr 2014 noch anstehenden Projektschritte präsentiert und diskutiert.

Derzeit wird der Werkzeugkasten durch weitere Anwendungsbeispiele optimiert sowie die Programmierung verbessert. Diese Anwendungstests werden sowohl in den bestehenden als auch in zwei weiteren Modellregionen fortgeführt und intensiviert. Die Auftaktworkshops in den neuen Modellregionen sollen im April stattfinden. Zusätzlich sollen Fragen zur Einbettung der Werkzeuge und Ergebnisse in die bestehenden Planungsprozesse und Akteursstrukturen innerhalb der Modellregionen untersucht werden.

(Text: Sascha Anders)

RegioProjektCheck im internationalen Austausch

Die bisherigen Erfahrungen und Ergebnisse von RegioProjektCheck werden in den nächsten Monaten im Rahmen von internationalen Konferenzen vorgestellt und diskutiert. Sascha Anders von der HafenCity Universität Hamburg (HCU) wird auf der REAL CORP 2014 (21. bis 23. Mai) in Wien einen Vortrag zum RPC-Wirkungsfeld „Standortkonkurrenz bei Supermärkten“ halten und dabei vor allem auf die einzelnen Bearbeitungsschritte und Anwendungsmöglichkeiten von RPC eingehen.

Auf der Konferenz der International Sustainable Development Research Society (ISDRS) vom 18. bis 20. Juni 2014 in Trondheim wird Alexander Mayr vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS, Dortmund) den verschiedene Nachhaltigkeitsdimensionen integrierenden Bewertungsansatz von RegioProjektCheck vorstellen und der Frage nachgehen, inwiefern ein solches Werkzeug die Entscheidungsfindung bei der Planung anreichern und verändern kann.

Vom 9. bis 12. Juli findet die jährliche Konferenz der Association of European Planning Schools (AESOP) in Utrecht statt, bei der Annette Krön über die Erfahrungen der Kommunen in den Modellregionen mit dem entwickelten Werkzeugkasten RegioProjektCheck sowie den Umgang mit den Ergebnissen referieren wird.

(Text: Annette Krön)

RePro – Ressourcen vom Land: Forschung trifft Praxis – Zwei Veröffentlichungen zum Ergebnistransfer 

Wie Wissen und Lösungen aus der anwendungsorientierten Forschung ihren Weg in die Praxis finden, zeigen zwei aktuelle Beiträge aus dem Verbundprojekt „RePro – Ressourcen vom Land“:

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „LandInForm“ skizziert Helke Wendt-Schwarzburg, wie Forscher und Praxispartner gemeinsam sieben Re-Produktionsketten entwickelt haben, in denen sich ländliche Abfallprodukte nochmals nutzen und in regionale Wertkreisläufe einbinden lassen. Und wie sie dabei mit dem Spannungsfeld zwischen Forschern, die Neues entdecken und Praktikern, die mit  Bewährtem erfolgreich sein möchten, umgegangen sind.

Dass eine erfolgreiche kommunale Energiewende auch eine Wende in den Köpfen der Menschen erfordert und Bildung hierfür von großer Bedeutung ist, zeigt der aktuelle Beitrag „Uebigau-Wahrenbrück: Bildung statt Braunkohle“ im Magazin „Kom:MAG“ der Agentur für Erneuerbare Energien.

(Text: Helke Wendt-Schwarzburg  (koordination@inter3.de))
RePro-Planer und Veröffentlichungen unter: www.reproketten.de

VIP: 21 Tonnen Biomasse aus nassen Mooren pelletiert

21 Tonnen Biomasse aus nassen Mooren konnten vom 4.-8. März 2014 in Neukalen erfolgreich pelletiert werden. Erstmals wurde Seggen- und Rohrglanzgrasheu von den nassen Neukalener Moorwiesen sowie Ausputz-Biomasse aus der Dachschilfernte mit einer mobilen Pelletiermaschine in hochwertige Brennstoffe verwandelt. Kurze Wege und regionale Herkunft kennzeichnen diesen neuartigen Brennstoff aus Paludikultur, der Perspektiven für die Wertschöpfung im Energiesektor für den ländlichen Raum bietet.


Bis zu 1400kg Pellets aus Schilf und Seggen konnten am Fließband in einer Stunde produziert werden. Foto: Philipp Schroeder

Ziel des Projekts ist zu zeigen, dass eine Pelletierung von Seggenheu und Schilf möglich ist. In einer Stunde wurden bis zu 1.400 kg Pellets hergestellt. Insgesamt wurden 110 Rundballen zu Pellets verarbeitet. Im Praxisversuch konnte somit gezeigt werden, dass Pellets aus Paludikultur, der Bewirtschaftung nasser Moore, produziert werden können. Diese werden nun in unterschiedlichen Verbrennungsöfen und als Einstreu in der Tierhaltung erprobt.

Durch die energetische Verwertung der Pellets können nun 250 l Heizöl je Tonne Pellets eingespart werden. Für die Pelletierung mussten etwa 15 bis 20 % der in der Biomasse gespeicherten Primärenergie aufgewendet werden. Die Universität Greifwald bewertet derzeit die regionale Verwertung der Biomasse aus wiedervernässten Mooren hinsichtlich der Klimabilanz und der ökonomischen Potentiale. Eins ist jetzt schon sicher, die Pelletierung von Schilf und Seggen ist möglich und vergleichbar mit der Pelletierung von Stroh oder Miscanthus.

Die kompakte Pelletieranalage passt in einen LKW Anhänger und kann somit direkt vor Ort eingesetzt werden. Foto: Philipp Schroeder

Paludi-Pellets entstehen aus regional nachwachsendem Rohstoff, können regional zu Wärmeversorgung genutzt werden und halten damit Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort. Außerdem machen sie unabhängiger von steigenden Energiepreisen und leisten durch das Ersetzen fossiler Energieträger einen Beitrag zum Klimaschutz.

Zusammen mit dem Projekt MoorZukunft wurde die Pelletierung von Biomasse aus wiedervernässten Mooren am 06.März 2014 im Rahmen eines Feldtages in Neukalen am Kummerower See vorgestellt. Interessierte Landwirte und potentielle Abnehmer, Vertreter von Behörden, Heizkesselhersteller sowie mehrere Landtagsabgeordnete nahmen die Gelegenheit wahr, erstmalig eine mobile Pelletiermaschine in Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb zu erleben. Die Mitarbeiter der Universität, des Landwirtschaftsbetriebes und der Anlagenbetreiber gaben weitere Informationen, beantworteten Fragen und gaben allen Anwesenden die Möglichkeit sich über diese Verarbeitungsoption auszutauschen.

Das Projekt bedankt sich bei allen, die tatkräftig zum Gelingen des Versuchs beigetragen haben. Insbesondere danken wir dem Lohnunternehmer Franz-Josef Tradt und den Landwirten Henning und Hans Voig für ihre Unterstützung.

Für die Finanzierung des Praxisversuchs bedanken wir uns beim Forschungsfonds Mecklenburg-Vorpommern und dem Sozialfonds der Europäischen Union.

(Text: Christian Schröder und Tobias Dahms)


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2.    Neuigkeiten aus dem Wissenschaftlichen Begleitvorhaben  
 
 
                        
Veranstaltung: Landnutzungswandel durch Demografischen Wandel? (14. und 15.Januar 2014 in Neubrandenburg)

Obwohl der Demografische Wandel zunehmend stärkere Beachtung findet, sind empirische Arbeiten zu den Wirkzusammenhängen zwischen demografischen Entwicklungen und der Entwicklung der Landnutzung nur zum Teil vorhanden. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, wurde im Rahmen der Fördermaßnahme eine entsprechende Expertise beauftragt, deren Ziel es war, den aktuellen Kenntnisstand zu den Zusammenhängen zwischen Demografischem Wandel und Landnutzungswandel zu geben und daraus Perspektiven für zukünftige Forschungsaktivitäten mit Praxisrelevanz zu entwickeln. Im Rahmen eines zweitägigen Workshops wurden nun die Ergebnisse den TeilnehmerInnen präsentiert.

Zu den in der Expertise definierten Handlungsfeldern „Siedlungsentwicklung und Verkehr“, „Land- und Forstwirtschaft“ sowie „Tourismus und Naturschutz“ wurden themenspezifisch die von den Expertisennehmern formulierten Thesen diskutiert und durch Statements aus der Wissenschaft sowie „Zwischenrufe“ aus der Praxis ergänzt. Schließlich wurden in zwei Schlussvorträgen Perspektiven auf die Forschung zu Demografie und Landnutzung aufgezeigt.

Der Demografische Wandel kann als ein Treiber des Landnutzungswandels betrachtet werden; allerdings ist es schwierig, Demografie als Faktor isoliert zu betrachten und ihn als Hauptfaktor zu definieren; andere Treiber wie Wirtschaftskraft oder institutionelle Rahmenbedingungen wirken sowohl direkt auf die Art der Landnutzung als auch indirekt über demografische Entwicklungen.

Drei Komponenten von Demografie sind zukünftig stärker zu differenzieren:

•    Alternde Bevölkerung: Ändern sich die Präferenzen für spezifische Landnutzungen bzw. die Akzeptanz von Entwicklungen/ Leitbildern mit dem Alter?

•    Rückgang der Bevölkerungszahlen: Welche Auswirkungen hat der Bevölkerungsrückgang hinsichtlich des Nachhaltigkeitszieles regionale Wertschöpfung?  Wie kann dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden?

•    Internationalisierung der Bevölkerung: Wie wirkt sich die Internationalisierung sowie die Einwanderung auf die Landnutzung aus? Können schrumpfende Regionen davon profitieren?

Es zeigte sich einerseits, dass Demografie ein komplexes Thema ist und erheblicher Forschungsbedarf besteht. Andererseits ist der Demografische Wandel in der Politik präsent und stellt somit ein wichtiges Einstiegsthema für die politische Diskussion dar. Nicht nur in Deutschland ist die Auseinandersetzung zu führen, sondern auch in der Europapolitik, da diese maßgebend die Rahmenbedingungen für die demografische Entwicklung sowie für die Landnutzung bestimmt.

(Text: Nadin Gaasch)

Das Wissenschaftliche Begleitvorhaben auf dem Zukunftsforum: Erfolgreiches Wirtschaften durch ein Nachhaltiges Landmanagement (22.Januar 2014 in Berlin)

Regionale Wertschöpfung und Landnutzung sind eng verbunden und stellen somit einen wesentlichen Bestandteil für die Entwicklung ländlicher Räume dar. Was die derzeitigen Herausforderungen der Landnutzung in ländlichen Regionen sind und wie diesen begegnet werden kann, diskutierten mehr als 70 Interessierte aus Wissenschaft und Praxis während der Veranstaltung „Erfolgreich Wirtschaften durch ein Nachhaltiges Landmanagement“  im Rahmen des 7. Zukunftsforums Ländliche Entwicklung am 22. Januar 2014 im ICC Berlin. Moderiert wurde die Veranstaltung durch Ralph Gockel von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Veranstalter waren der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) und das Wissenschaftliche Begleitvorhaben

Prof. Dr. Weingarten (Thünen-Institut für Ländliche Räume) verdeutlichte Trends und Perspektiven des Landnutzungswandels in ländlich geprägten Regionen. Er betonte, dass die Landnutzung permanentem Wandel unterliege, was auf vielfältige, oftmals konfligierende Ansprüche an die Landnutzung zurückzuführen sei. Mit der Zunahme von Landnutzungskonflikten würden, so Weingarten, wichtige umweltpolitische Ziele, wie bspw. das 30-Hektar-Ziel oder die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie, verfehlt. Für ein nachhaltiges Landmanagement mit integrierten Lösungsansätzen bestehe politischer Handlungsbedarf.

PD Dr. Weith vom Wissenschaftlichen Begleitvorhaben stellte Aktivitäten der BMBF-Fördermaßnahme „Nachhaltiges Landmanagement“ vor. Diese setzt sich mit konkurrierenden Nutzungsanforderungen in ländlichen Räumen auseinander, entwickelt maßgeschneiderte Lösungsansätze und verknüpft Landnutzung mit regionaler Wertschöpfung und Lebensqualität. Das zentrale Merkmal der Fördermaßnahme ist die integrierte Entwicklung von Lösungsansätzen, um mit den zunehmend komplexen Landnutzungsanforderungen umzugehen. Integration bezieht sich dabei sowohl auf den räumlichen (Stadt-Land-Betrachtung), zeitlichen (Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft) als auch thematischen Fokus (verschiedene Landnutzungen gleichzeitig betrachten). Ein weiteres wesentliches Element ist die Etablierung und Umsetzung eines Informations- und Wissensmanagements, um den Austausch von Wissenschaft und Praxis gleichrangig zu unterstützen (Ko-Konstruktion von Wissen).

Dr. Martin Scheele (EU Kommission, GD Landwirtschaft) skizzierte aktuelle Entwicklungen der Europäischen Politik für Ländliche Entwicklung und verwies auf Instrumente, die eine nachhaltige räumliche Entwicklung und somit eine nachhaltige Landnutzung unterstützen. Herr Scheele betonte, dass die Prioritäten der Ländlichen Entwicklungspolitik auf eine stärkere integrierte ländliche Entwicklung abziele. Ein zentrales neues Instrument stelle die Europäische Innovationspartnerschaft (EIP) dar, welches über die Förderung praxisbezogener „Multiakteurprojekte“ und thematischer Netzwerke die landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit stärke.

Die anschließende Podiumsdiskussion, ergänzt durch Inputs von Herrn Jansen-Minßen (Landwirtschaftskammer Niedersachsen), Herrn Prof. Dr. Lischeid (Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, ZALF) und Frau Ellermann-Kügler (Verband der Landwirtschaftskammern) wurde von Herrn PD Dr. Weith in drei Punkten zusammengefasst, die zentral für die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema ländliche Entwicklung sind:

1) Neben der EU-Politik wirken veränderte Triebkräfte und neue Player auf die Landnutzung ein z.B. die Energiewende in Deutschland oder Veränderung der Eigentümerstrukturen von Land.

2) Es bedarf weiterhin einer stärkeren Vernetzung der unterschiedlichen Akteure, insbesondere auch mit Blick auf die verschiedene politischen Ressorts und Zuständigkeiten – Landnutzung liegt nicht nur in einer politischen Zuständigkeit.

3) Die Vielfalt der Räume sowie die Vielfalt der Themen bedürfen eines gezielten Austauschs von Wissen und einer zielgerichteten Kommunikation, um die unterschiedlichen Ansprüche integrieren zu können.

(Text: Nadin Gaasch)

Sitzung der AG Kommunikation (17.2.2014 in Berlin)

In der 3. Sitzung der AG Kommunikation wurden die Themen und Schwerpunkte der Außenkommunikation für die Jahre 2014/ 2015 fokussiert. Dazu wurden vorab von den Wissenschaftlichen Begleitvorhaben (WB) mögliche Anlässe und Produkte aus den Verbundprojekten für eine gezielte Außenkommunikation identifiziert; diese wurden dann von den TeilnehmerInnen der AG ergänzt. Zudem gab das Treffen einen ersten Einblick in die internationale Perspektive der Öffentlichkeitsarbeit (Modul A).

Eines der zentralen ‚Produkte‘ sind die im Rahmen von Modul B geplanten Themenhefte. Diese sollen projektübergreifend über noch zu identifizierenden Themen, die das Nachhaltige Landmanagement betreffen, erscheinen. Das erste Thema zu Stadt-Land-Verflechtungen befindet sich in Vorbereitung. Zielgruppen der Themenhefte sind VertreterInnen von Fachverwaltungen, der politischen Ebene in Kommunen und Regionen sowie relevanter Verbände und Stiftungen.

(Text: Nadin Gaasch)

Messebeitrag: Nachhaltiges Landmanagement auf der Internationalen Grünen Woche

Die Internationale Grüne Woche Berlin 2014 (IGW) hat bei der 79. Auflage ihre Funktion als Leitmesse für das gesamte Agribusiness unterstrichen. Insgesamt kamen an den Messetagen 410.000 Besucher mit einem steigenden Anteil internationaler Besucher.

Das Wissenschaftliche Begleitvorhaben nutzte die öffentlichkeitswirksame Veranstaltung, um mit interessierten Messebesuchern am Stand des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen.

(Text: Sebastian Rogga)

Wissenschaftliches Begleitvorhaben diskutierte Governance von Stadt-Land-Verflechtungen auf dem GLP Open Science Meeting in Berlin

Im Rahmen des Global Land Project fand mit dem Open Science Meeting vom 19.-21.03.2014 in Berlin die zweite global ausgerichtete Konferenz zum Thema Land statt. Über 600 TeilnehmerInnen diskutierten in Keynote-Vorträgen, Vortragssessions und interaktiven Formaten wie Roundtables und World Cafés die vielfältigen Aspekte von Landnutzungssystemen, Mensch-Umwelt-Beziehungen und Landmanagement und zeigten so vor Ort die Chancen und Schnittstellen interdisziplinären Arbeitens auf. Das Wissenschaftliche Begleitvorhaben nutzte diese Chance, um  im Rahmen eines World Cafés das Thema Stadt-Land-Verflechtungen und die damit verbundenen Landnutzungsmuster und Governance-Settings im internationalen Kontext zu diskutieren. Weitere Informationen zur Konferenz sind unter www.glp-osm2014.org zu finden.

(Text: Annegret Repp)

Metropolitan Solutions/Hannover Messe: Wissenschaftliches Begleitvorhaben diskutiert Innovationsprozesse am 10.4.2014

Die Hannover Messe ist die weltweit bedeutendste Industriemesse. Hier werden jedes Jahr technische Innovationen und Lösungen präsentiert, u.a. im Bereich Industrieautomation, Energie- und Umwelttechnik sowie Forschung und Entwicklung. Auf der Metropolitan Solutions als Teil der Hannover Messe werden Strategien für den Auf- und Ausbau urbaner Infrastrukturen vorgestellt.

Der Innovationsschub aus der Industrie stößt allerdings nicht nur auf Zustimmung. Besonders bei neuen Infrastrukturprojekten gibt es vermehrt öffentliche Konflikte um die Landnutzung. Die Energiewende-Debatte etwa macht deutlich, dass unterschiedliche Interessen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geplante Innovationen bremsen und auch verhindern können.

Vor diesem Hintergrund veranstaltet das Wissenschaftliche Begleitvorhaben am 10.4.2014 eine eigene Session. Unter dem Titel „Innovation Infrastruktur: Zukunftsfähige Projekte erfolgreich in den Regionen umsetzen“ loten wissenschaftliche Institute und Unternehmen aus, wie neue Infrastrukturlösungen initiiert und weiterentwickelt werden können.

In der halbtägigen Session stellen die drei Verbundprojekte RePro, KuLaRuhr und Null-Emissions-Gemeinden ihre Konzepte für die kommunale Planungspraxis vor. Neben den Forscherteams präsentieren auch zwei Unternehmen ihre Vorstellungen von Infrastrukturlösungen für Stadt und Land. 

(Text: Lothar Gröschel und Christian Strauß - Kontakt christian.strauss@zalf.de)


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3.    Nachhaltiges Landmanagement in den Medien



Radiointerview zum Thema  Demografie und Landnutzung mit PD Dr. Thomas Weith vom Wissenschaftlichen Begleitvorhaben

Welche Zusammenhänge ergeben sich zwischen demografischem Wandel und Landnutzungswandel in Brandenburg? Verstetigen sich die gegenwärtigen Trends? Braucht es eine Differenzierung zum Dualismus "Speckgürtel vs. Peripherie"? Im Zuge der vom ZALF, der Hochschule Neubrandenburg und der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) durchgeführten Veranstaltung „Demografischer Wandel und Landnutzungswandel"  in Neubrandenburg gab Dr. Thomas Weith am 14.1. ein Radiointerview auf inforadio (RBB) zum Thema.


AgroForNet auf Facebook

Das Verbundprojekt AgroForNet ist nun via Social Media erreichbar. Unter dem Link www.facebook.com/agrofornet gibt es Neuigkeiten rund um das Thema Agrarholz.


Am Rande: Hollywood-Erstaufführung von KUP in der Serie ‚Game Of Thrones‘

Aufmerksame Fans der Fernseh-Adaption des George R. R. Martin Fantasie-Romans ‚Game Of Thrones‘ werden vielleicht bemerkt haben, dass eine der zentralen Szenen der ersten Staffel in einer Kurzumtriebsplantage stattfindet. Der dreiminütige Abschnitt zu den Geschehnissen in Verbindung mit dem Dothraki Kriegerstamm, welcher die Charakterentwicklung der neuen Stammesführerin Daenerys Targaryen (gespielt von Emilia Clarke) behandelt, wurde in einer Weiden-Kurzumtriebsplantage in Nordirland gefilmt. Soweit bekannt, ist diese Kurzumtriebsplantage, die sich wahrscheinlich im zweiten Jahr des zweiten oder dritten Umtriebs befindet, die erste KUP, die in einer größeren Fernseh- oder Kinoproduktion erscheint.

(gesehen bei www.energieholz-portal.de; Aufruf: 27.3.2014)


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4.    Einladungen zu Veranstaltungen im Nachhaltigen Landmanagement


Save the Date: BEST-Abschlusskonferenz – Montag 29.9.-Mittwoch 1.10.2014 (weitere Informationen folgen)


AgroForNet-Praxisseminar "Holz-Brand-aktuell" am 2.4.2014 in Bautzen

In drei Modellregionen des Verbundprojektes AgroForNet wird durch Einbeziehung von land- und forstwirtschaftlichen Unternehmen holzige Biomasse im Wald, in Kurzumtriebsplantagen und in der offenen Landschaft produziert und auf Nachhaltigkeit und Umsetzbarkeit von Produktions- und Vertriebsmodellen untersucht.

Am 2. April werden im Rahmen eines eintägigen Praxisseminars Chancen, Potenziale und Hemmnisse einer auf holziger Biomasse basierenden, regionalen Energiestrategie aus der Sicht von Forschern und Praktikern diskutiert.

Eingeladen sind  alle am Thema Interessierte - die Teilnahme ist kostenfrei.

Anmeldungen per Mail unter der Adresse christian.schoene(at)lra-bautzen.de.


KuLaRuhr Theorie-Praxis Dialog „Emscher Landschaftspark – Weitergedacht“

Das Verbundprojekt KuLaRuhr veranstaltet am 14. Mai 2014 von 13:00 - 18:00 Uhr einen Theorie-Praxis Dialog „Emscher Landschaftspark – Weitergedacht“.

In dieser Veranstaltung stehen jene KuLaRuhr-Projekte im Mittelpunkt, die sich mit Zukunftsfragen des Emscher Landschaftsparks beschäftigt haben. Der Austausch und die Diskussionen zwischen Praxis und Theorie stehen dabei im Mittelpunkt.

Anschließend findet die Eröffnung der Ausstellung „Produktive Stadtlandschaften“ vom MAI NRW (http://www.mai-nrw.de/Produktive-Stadtlandschaften.439.0.html ) in der Kokerei Zollverein statt.

Die Veranstaltung richtet sich gezielt an Vertreter der Städte, Regionalorganisationen, PlanerInnen und interessierte Fachleute. Bei Interesse besteht ab Mitte April die Möglichkeit einer online-Anmeldung über die KuLaRuhr-Webseite. Weitere Informationen können unter der Emailadresse koordinator(at)kularuhr.de erfragt werden.

(Text: Koordination KuLaRuhr)


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5.    Termine (extern)

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6.    Neue Publikationen

Agentur für Erneuerbare Energien (Hg.) (2014): Uebigau-Wahrenbrück: Bildung statt Braunkohle. In: Kom:Mag 2013/14 – Jahresmagazin zu Erneuerbaren Energien in Kommunen, S. 64-65. Online-Zugriff: www.unendlich-viel-energie.de/media/file/287.KOMM-MAG_2014_web.pdf

Artner-Nehls, A., Röhricht, W., Siebert, R. & Zeidler, M. (2014):Interessen und Konfliktpotenziale bei einer geplanten Bewirtschaftung von Rieselfeldern in Berlin-Brandenburg durch Kurzumtriebsplantagen (KUP) (8. ELaN Discussion Paper, ISBN 978-3-943679-15-1 (pdf), ISBN 978-3-943679-14-4 (geb.))

Manning, D.B. & Gaasch, N. (2014): Forst- und Holzwirtschaft: Beiträge zum Nachhaltigen Landmanagement; In: AFZ-Der Wald; 1/2014; S. 30-34.

Moss, T. & Nölting, B. (Hg.) (2014): Mehrschichtige Institutionenanalyse zum nachhaltigen Landmanagement - Chancen und Hemmnisse der Nutzung von gereinigtem Abwasser(7. ELaN Discussion Paper, ISBN 978-3-943679-13-7 (pdf), ISBN 978-3-943679-12-0 (geb.))

Strauß, C.; Kaiser, D.B.; Weith, Th.; Sondermann, W.D.; Häpke, U.; Dangel, D.R.; Sures, B.; Terytze, K.; Vogel, I.; Worzyk, F.; Macholz, R.; Liese, M.; Zundel, S. (2014): Altlastenmanagement und Flächenrecycling: Bausteine für ein nachhaltiges Flächenmanagement. In: altlasten spektrum; Jg. 23; 1/2014. S.: 15-21.

Wendt-Schwarzburg, H. (2014): Vom Abfall zum Wertstoff. In: LandInForm – Magazin für ländliche Räume, Nr. 1/2014, S. 40-41. Onlinezugriff: www.netzwerk-laendlicher-raum.de/fileadmin/sites/ELER/Dateien/05_Service/Publikationen/LandInForm/PDF-Downloads/LandInForm_2014_1_Gesamt.pdf

Zscheischler, J.; Rogga, S. & Weith, Th. (2014): Experiences with Transdisciplinary Research – Sustainable Land Management Third Year Status Conference. In: Systems Research and Behavioral Science. Online First; DOI: 10.1002/sres.2274.


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Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Rogga

Institut für Sozioökonomie
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Tel.: (0049) 033432/82-403
E-Mail: Sebastian.Rogga@zalf.de
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Wissenschaftlicher Direktor: Prof. Dr. Hubert Wiggering / Verwaltungsdirektor: Holger Seidler

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