Beeinflussen Energiekosten die Standortwahl?
Bereits heute muss der durchschnittliche Haushalt in Deutschland für Wohnen, Energie und Mobilität etwa 30 Prozent seines Nettoeinkommens aufwenden. Dieser Anteil wird voraussichtlich langfristig weiter zunehmen. Durch die steigende Nachfrage nach Rohstoffen auf den globalen Märkten und die Endlichkeit fossiler Energieträger ist langfristig von steigenden Energiepreisen auszugehen. Energiepreise (Kraftstoff, Heizung und Elektrizität) wirken sich direkt auf die Kosten in den Bereichen Wohnen und Verkehr aus. Daher spielen sie eine zentrale Rolle bei der Standortwahlentscheidung von Haushalten und Unternehmen. Das Projekt €LAN untersuchte, inwieweit ein dauerhafter Anstieg der Energiepreise Haushalte und Unternehmen zu einem veränderten Mobilitäts- bzw. Standortverhalten zwingen wird. Hierbei war vor allem von Interesse, welche Haushaltstypen und welche Raumstrukturtypen besonders stark betroffen sein werden. Auch die Wechselwirkungen zwischen einem Anstieg der Energiepreise und anderen starken Trends der Raum-, Sozial- und Wirtschaftsentwicklung wurden betrachtet.
Das transdisziplinäre Team aus Forschung und Praxis widmete sich auch der Frage, in welchem Umfang
Politik und Planung diese Betroffenheit abmildern. Welche Rückwirkungen haben diesbezügliche Optionen auf ökonomische, ökologische und soziale Systeme?
Ziel des Projektes war es, Handlungsstrategien für Politik und Planung abzuleiten und dabei die Anschlussfähigkeit dieser Strategien mit Blick auf andere für die Landnutzung bedeutsame Themen, z.B. Klima, Demografie, soziale Gerechtigkeit, darzustellen.