April 2012

News Nachhaltiges Landmanagement Ausgabe 1/2012


Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns, Ihnen heute den ersten Newsletter 2012 der BMBF-Fördermaßnahme Nachhaltiges Landmanagement (Modul B) präsentieren zu dürfen. Auch diesmal gibt es wieder eine Vielzahl an Neuigkeiten zu Aktivitäten aus der Fördermaßnahme zu berichten

Die Themen im Überblick:

  1. Meldungen aus den Verbundprojekten
  2. Neuigkeiten aus dem Wissenschaftlichen Begleitvorhaben
  3. Veranstaltungsreihe: Nachhaltiges Landmanagement im Dialog
  4. Nachhaltiges Landmanagement in den Medien
  5. Termine (extern)
  6. Neue Publikationen


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1.    Meldungen aus den Verbundprojekten

BEST: Schnell wachsende Gehölze auf unserem Land? Zweite Veranstaltung zur Energiegewinnung aus Biomasse bringt Landwirte und Planungsinstanzen an einen Tisch

Am 28. Februar 2012 fand eine gut besuchte Informationsveranstaltung der Energieagentur Region Göttingen, ein Partner des Forschungsprojektes BEST, statt. Es handelte sich dabei um eine Folgeveranstaltung für Landwirte, die nicht nur BEST präsentieren, sondern auch frühzeitig Bedenken und Anmerkungen der lokalen Akteure für das Projekt sichtbar machen sollte.

Bereits am 28. November 2011 wurde über schnell wachsende Gehölzen und ihre Bedeutung bei der Produktion von Biomasse als regenerative Energiequelle informiert und über Chancen und Risiken der neuen Anbauform diskutiert. Ein Ergebnis dieser ersten Veranstaltung war, dass die Anlage von Kurzumtriebsplantagen (KUP) u.a. aufgrund von Unsicherheiten bezüglich der Rechtslage und Abnehmerstrukturen nur zögerlich voranschreitet.

Um diese Bedenken zu klären, konnten am 28. Februar 2012 in Göttingen Landwirte, Forscher, Fachunternehmen und ein Vertreter des Landkreises über rechtliche Rahmenbedingungen und Eignungsflächen für KUP diskutieren.

Eine Referentin vom ttz Bremerhaven stellte als Mitglied des KUP-Netzwerkes heraus, dass die Anlage von KUP auf Ackerstandorten aus rechtlicher Sicht kein Problem darstellt. Des Weiteren wurde die Anlage von KUP auf Grünland, in Überschwemmungsgebieten und unterschiedlichen Schutzgebieten in der Region von einem Vertreter des Landkreises Göttingen durchleuchtet. Die Anlage von KUP unterliegt verschiedenen Restriktionen und bedarf einer Einzelfallprüfung, wenn nicht Ackerflächen betroffen sind. Von Seiten des Forschungsprojektes BEST wurde im Rahmen einer Flächenpotenzialanalyse für die Region Göttingen verstärkt auf mögliche Synergieeffekte hingewiesen, die Ziele von Landwirtschaft und Naturschutz miteinander verbinden. Ebenfalls konnten aus dem Projekt BEST heraus, mit dem 3N-Kompetenzzentrum als Partner, Informationen zur Verwendung des in KUP produzierten Holzes und damit der Abnehmerseite angeboten werden.

Weitere Informationen finden sich im Veranstaltungsarchiv der Energieagentur Region Göttingen: http://www.energieagentur-goettingen.de

Text: Dr. Inga Mölder (Energieagentur Region Göttingen e.V.)

EUDYSÉ: Beginn der Phase „Effizienzstrategien“

Im Projekt EUDYSÉ, das sich mit einer ressourceneffizienten und emissionsarmen Siedlungsentwicklung in den Themenfeldern Wasser, Energie, Abfall/Stoffströme und Siedlung/Verkehr beschäftigt, ist die Grobanalyse weitestgehend abgeschlossen. Die Ist-Situation in den beiden Untersuchungsregionen Havelland-Fläming und Landkreis Meißen wurde aus Sicht der Themenbereiche Energie,  Wasser, Stoffströme, Siedlung und Verkehr dargestellt und auf Grundlage dessen eine räumliche und inhaltliche Fokussierung für die zweite Arbeitsphase (Diskussion von Anpassungsoptionen) vorgenommen.

Im Havelland-Fläming sind die Kommunen Teltow-Stahnsdorf-Kleinmachnow sowie Luckenwalde-Jüterbog-Nuthe-Urstromtal für die tiefergehende Analyse vorgesehen. Für den Landkreis Meißen liegen die räumlichen Schwerpunkte in der Lommatzscher Pflege, im Bereich Großenhain und dem Gebiet Radebeul-Meißen-Coswig. Strategische Ziele im Bereich Wasser sind u.a. eine energetische und stoffliche Nutzung von Abwasser als Ressource sowie der Erhalt lokaler Wasserdargebote. Beim Thema Energie steht die Nutzung bislang ungenutzter Bioenergiepotenziale aus Land-, Forst- und Abfallwirtschaft im Rahmen von Kraft-Wärme-Kopplungskonzepten im Vordergrund. Die Schonung von Deponievolumen und Ablagerungsflächen steht im Rahmen der Erarbeitung von Bauabfall-Kreislaufkonzepten im Vordergrund. Der Bereich Siedlungsentwicklung beschäftigt sich mit Aspekten des Bauens im Bestand. Im Bereich Verkehr sollen einerseits vorhandene Straßennetzdichten vor dem Hintergrund sich ändernder Nutzungsanforderungen diskutiert werden, andererseits erfolgen Untersuchungen zu Abhängigkeiten von Siedlungsentwicklung und Berufsverkehr.

Entlang dieser Themenbereiche werden in der anlaufenden zweiten Phase der „Effizienzstrategien“ Anpassungsoptionen entwickelt, die im Hinblick auf das übergeordnete Leitbild einer „ressourceneffizienten und emissionsarmen Siedlungsentwicklung“ einer Bewertung unterzogen werden sollen. Dies erfolgt unter aktiver Einbindung lokaler Akteure aus den Regionen. Die methodische Klammer liefert ein hierarchisches Zielsystems, entlang dessen das übergeordnete Leitbild eine inhaltliche Konkretisierung erfährt. In Anlehnung an das Backcasting-Verfahren soll untersucht werden, inwieweit hiermit eine ressourceneffiziente und emissionsarme Siedlungsentwicklung befördert werden kann und welche Restriktionen zu beachten sind.

Text: Dr. Georg Schiller (Koordination EUDYSÉ) und Dr. Stefan Dirlich (Koordination EUDYSÉ)

ELaN: Nachrichten aus dem Projekt

Flyer:
Der ELaN-Flyer ist jetzt komplett. Neben dem Haupt-Flyer stehen jetzt auch für die 15 Teilprojekte einzelne Flyer auf der Webseite (www.elan-bb.de) zum Download (pdf) zur Verfügung.

Konstellationsanalyse:
Am 16. Januar 2012 fand das ELaN-Verbund-Treffen in Berlin statt. Im Rahmen des ELaN-Gesamtverbundtreffens wurden Konstellationen aus natürlichen und technischen Elementen, Akteuren und Regelsystemen (Gesetze, Verordnungen etc.) diskutiert. Unter Berücksichtigung erster Erkenntnisse aus der Akteursanalyse, wurde der „Ist – Zustand“ für das Projekt ELaN erfasst, weitere Schritte abgestimmt und mögliche Lösungen bezogen auf die beiden Flächentypen formuliert. Die erarbeiteten Konstellationsanalysen wurden am 21.03.2012 in Berlin auf einem Stakeholderworkshop vorgestellt und diskutiert. Die Konstellationsanalysen und ein kurzer Bericht zum Treffen, werden in Kürze auf der Webseite eingestellt.

Veröffentlichungen:
ELaN wird ein eigenes Arbeitspapier herausgeben. Das „ELaN Discussion Paper“. Die Beiträge werden auf Deutsch erscheinen und unterliegen einem ELaN-internen Peer-Review-Verfahren. Der erste Beitrag „Neukonfiguration regionaler Infrastrukturen. Chancen und Risiken neuer Kopplungen zwischen Energie- und Abwasserinfrastruktursystemen“ wird im April gedruckt und steht dann zum Download auf der ELaN-Webseite frei zur Verfügung. Ein zweiter Beitrag zum Thema Akteursanalyse ist bereits kurz vor der Fertigstellung.

Text: Dr. Petra Koeppe (Koordination ELaN)

KuLaRuhr: Ankündigung des Workshops „urbane Biodiversität“

Am 20. April 2012 von 09:00-16:00 Uhr findet der Workshop „urbane Biodiversität“ im Informationszentrum Emscher Landschaftspark im Haus Ripshorst statt. Mit der Veranstaltung wird das Ziel verfolgt, die Vielzahl der Akteure, die sich mit dem Thema Artenvielfalt im Ruhrgebiet auseinandersetzen, zu einem Gedankenaustausch zusammenzubringen.

Für die im Ruhrgebiet vorkommenden Arten ändert sich derzeit vieles: Die Auen der Emscher und ihrer Nebengewässer werden umgestaltet, der Klimawandel macht sich in Städten verstärkt bemerkbar, viele neue Arten wandern ein und die Landwirtschaft im Ruhrgebiet wandelt sich. Vor diesem Hintergrund sind Bestandserfassungen wichtiger denn je. Derzeit laufen eine Vielzahl von Untersuchungen zu dem Thema. Mit der Veranstaltung soll der Gedankenaustausch und die bessere Vernetzung der Akteure ermöglicht bzw. vorangetrieben werden.

Nach den Vorstellungen der einzelnen Untersuchungsprogramme soll die abschließende Diskussion zur Abstimmung der Untersuchungsprogramme, ggf. zum Austausch von Daten und zur Planung gemeinsamer Vorhaben genutzt werden.

Ort:

Informationszentrum Emscher Landschaftspark im Haus Ripshorst (http://www.metropoleruhr.de/freizeit-sport/emscher-landschaftspark/infozentrum-haus-ripshorst.html)

Veranstalter:
Biologische Station Westliches Ruhrgebiet e.V. (www.bswr.de)
RVR Ruhr Grün (www.metropoleruhr.de)
Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Biologie, Aquatische Ökologie (www.uni-due.de/hydrobiologie)

Text: Daniel Dangel (Verbundprojekt KuLaRuhr)

KuLaRuhr: 1. Fachworkshop durchgeführt

Am 23. Februar 2012 trafen sich Projektbeteiligte zu einem ersten Fachworkshop im Rahmen des Verbundprojekts KuLaRuhr in Essen.

Zunächst wurden die aktuellen Arbeitsstände der jeweiligen Teilprojekte präsentiert. Darauf aufbauend erfolgte ein sachlich-inhaltlicher Austausch innerhalb und zwischen den Gruppen „Großflächige Projekte“ sowie „Fallbeispiele“ und „Bewertung“. Im Anschluss wurden sowohl gemeinsame Überschneidungen herausgearbeitet als auch thematische Vernetzungen, insbesondere in Bezug auf nachhaltiges Landmanagement, im hochverdichteten Raum der Metropole Ruhr vorangetrieben.

Text: Daniel Dangel (Verbundprojekt KuLaRuhr)

LÖBESTEIN: Projekt-Meilensteintagung in Dresden

Am 9. Februar 2012 fand am IÖR in Dresden die Meilenstein-Tagung des Projekts LÖESTEIN statt, zu der über 70 interessierte Wissenschaftler und Praktiker aus dem Landkreis Görlitz, aber auch aus ganz Deutschland und Österreich angereist waren. Bei der Veranstaltung wurde der aktuelle Stand der Projektbearbeitung präsentiert. Die Referentinnen und Referenten stellten das Konzept Ökosystemdienstleistungen und dessen Anwendung im Themenfeld Anbau von Energiepflanzen vor, ebenso die partizipativ mit Praxispartnern und Akteuren erarbeiteten Szenarien.

Lebhaft diskutiert wurde das Themenfeld „Steuerungsmöglichkeiten des Biomasseanbaus zu energetischen Zwecken“, zu dem neben einem Vortrag aus dem Projekt ein Co-Referat von Herrn Schumacher, Mit-Herausgeber der Zeitschrift Natur und Recht, gehalten wurde. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung durch die Sichtweise der regionalen Akteure und dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, sowie von Herrn Dr. Peters (Bosch und Partner), der über Potenziale einer alternativen Bereitstellung von Biomasse zur energetischen Verwertung aus Landschaftspflegematerial berichtete.

Die nächste LÖBESTEIN-Meilenstein wirft bereits seine Schatten voraus. Auf dem UVP-Kongress vom 7. bis 10. November 2012 im Hygienemuseum Dresden wird das Projekt LÖBESTEIN zwei Veranstaltungen durchführen. Einerseits werden im Rahmen der Vorträge Ergebnisse der Projektarbeit vorgestellt werden, andererseits werden im Rahmen eines Workshops am Mittwoch, dem 7. November 2012 verschiedene Facetten gemeinsam mit interessierten Teilnehmern des Kongresses diskutiert. Dabei soll auch der Frage nachgegangen werden, inwieweit die in den Beispielregionen Landkreis Görlitz und Uckermark gewonnenen Erkenntnisse verallgemeinerbar sind.

Anmeldungen werden unter UVP-Gesellschaft e.V. Tagungsbüro UVP-Kongress 2012 z.Hd. Herrn Bangert, Ahdener Weg 10 A 33100 Paderborn, per Fax (05251-680106) und online unter www.uvp.de entgegen genommen.

Text: Dr. Gerd Lupp (Koordination LÖBESTEIN)

RePro – Ressourcen vom Land: Machbarkeitsstudien zur Bewässerung von KUP mit gereinigtem Abwasser

Ist eine nachhaltige Nutzung der Ressource Abwasser zur Bewässerung von Energiepflanzen möglich? Zur Klärung dieser Frage starten im April zwei Machbarkeitsstudien im brandenburgischen Uebigau-Wahrenbrück.

Bis September wird das RePro-Team gemeinsam mit dem FIB - Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. am konkreten Beispiel einer Pilotanlage im Ortsteil Winkel die technische, ökonomische, umweltpolitische und genehmigungsrechtliche Machbarkeit des Anbaus von Energieholz mit Abwasserbewässerung untersuchen. Im Zentrum steht die Frage, wie eine bedarfsgerechte Bewässerung von KUP auf ertragsarmen und trockenen Standorten mit gereinigtem Abwasser umsetzbar ist.

Energieholz-Produktion für regionale Nahwärmenetze

Das FIB untersucht in der von der Energieregion Lausitz GmbH geförderten COWALAND-Studie die genehmigungsrechtlichen Mindestanforderungen und die technisch-wirtschaftliche Machbarkeit der KUP-Bewässerung. Das RePro-Team wird die Wertschöpfungskette von den Energieholzbauern bis zu den Wärmeabnehmern in einer Marktanalyse bewerten und die Standortsuche mit räumlichen Analysen unterstützen.
 
Die Machbarkeitsstudie ist nach dem Workshop zum Thema KUP-Bewässerung vom 2. November 2011 (Protokoll im internen Bereich der NLM-Homepage abrufbar) und dem Vernetzungstreffen mit dem Verbundprojekt ELaN im Januar 2012 die dritte Kooperation im Rahmen des „Nachhaltigen Landmanagements“, mit der das RePro-Team die Aktivitäten zur Nutzung der Ressource Abwasser bündeln und vorantreiben will.

Text: Helke Wendt-Schwarzburg (Koordination RePro)
http://www.reproketten.de/

RePro – Ressourcen vom Land: Neu erschienen: Re-Produktionsketten als Ansatz nachhaltiger Regionalwirtschaft 

Ökologische Zukunftsfähigkeit und regionalwirtschaftliche Entwicklung – geht das zusammen?
In der aktuellen Ausgabe von „Ökologisches Wirtschaften“ erörtern Dr. Susanne Schön, Özgür Yildiz, Felix Drießen und Dr. Sonja Pobloth, wie mit innovativen Re-Produktionsketten die ökonomische, ökologische und soziale Re-Produktionsfähigkeit von Regionen erhalten und gestaltet werden kann.
 
Ökonomische, ökologische und soziale Re-Produktionsfähigkeit sichern

Am konkreten Beispiel werden Potenziale, Zielkonflikte und Lösungswege nachhaltiger Regionalwirtschaft in den Bereichen semi- und dezentraler Infrastrukturen beschrieben. Im Zentrum stehen Wertschöpfungsketten, die auf der Nutzung und Verarbeitung regional verfügbarer Sekundärressourcen basieren und von regionalen wirtschaftlichen Akteuren getragen werden.
 
Neben dem theoretischen Konzept der (Re-)Produktivität diskutieren die Autor(inn)en, wie die verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit in Re-Produktionsketten gleichberechtigt integriert werden können.
 
Yildiz, Ö./ Drießen, F./ Pobloth, S./ Schön, S. (2012): Re-Produktionsketten als Ansatz ko-evolutionärer Regionalwirtschaft. In: Ökologisches Wirtschaften, Jg. 27 (2012), Heft 1, S. 30-36.

Text: Helke Wendt-Schwarzburg (Koordination RePro)

VIP: Paludikultur im Ostseeraum  - Aufbau eines „Baltic Network“ zur nachhaltigen Nutzung von Mooren und künstlichen Feuchtgebieten

Auf dem Workshop „Wetlands for clear water“ der Grünen Liga im März 2011 kam die Idee auf, Synergien von Paludikulturen und Feuchtgebieten zum Zwecke der Nährstoffretention zu untersuchen. Seit Anfang 2012 läuft aufbauend auf das Projekt „VIP-Vorpommerninitiative Paludikultur“ das Anbahnungsvorhaben „Wetlands in the Baltic Sea region for Climate Protection and Water Purification“ (oder kurz: Baltic Network), welches vom BMBF finanziert wird.

Eutrophierung, insbesondere durch erhöhte Einträge von Stickstoff (N) und Phosphor (P), steht noch immer an erster Stelle der Umweltprobleme der Ostsee. Nährstoffeinträge aus diffusen Quellen wie aus der Landwirtschaft sind technisch sehr schwierig zu kontrollieren und werden durch eine Intensivierung der Landwirtschaft, v.a. in den osteuropäischen Ländern, noch gefördert.

In den Ostseeanrainerstaaten gibt es verschiedene Ansätze, einer Reduzierung von Nährstofffrachten durch Feuchtgebieten als Nährstofffallen zu begegnen: Im Fokus des Moorschutzprogramms Schleswig Holsteins steht die Minderung der N-Einträge in oberirdische Gewässer durch Wiedervernässung degradierter Niedermoore. In Schweden sind seit 1996 mehr als tausend künstliche Feuchtgebiete in landwirtschaftlichen Flächen angelegt worden. In Estland werden künstliche Feuchtgebiete vor allem zur Aufbereitung von Abwässern in Abwasserreinigungsanlagen genutzt. Der Entzug von P erfolgt in solchen Systemen in erster Linie über Sedimentation, der von N größtenteils über Denitrifikation.

Bisher sind an dem Netzwerk Wissenschafts- und Praxispartner aus Schweden, Estland, Litauen, Russland, Polen und Deutschland beteiligt. Projektleiter ist, wie im VIP-Projekt, Prof. Dr. Hans Joosten von der Universität Greifswald. Eine Ausweitung des Netzwerkes ist vorgesehen, u.a. auf Akteure, die Bewirtschaftungsweisen ähnlich der Paludikultur bereits praktizieren. Ein Beispiel ist das Biosphärenreservat Zuvintas in Litauen, in dem Mahdgut aus der Landschaftspflege energetisch verwertet wird. Langfristig sollen durch gemeinsame FuE-Vorhaben Strategien erarbeitet werden, um (a) Nährstoffeinträge aus landwirtschaftlichen Quellen in die Ostsee zu reduzieren (b) Treibhausgasemmissionen zu reduzieren (c) Landnutzung an den Klimawandel anzupassen und (d) zusätzliche Einkommensquellen, insbesondere in strukturschwachen Räumen, zu schaffen.

Ein erstes gemeinsames Treffen zum Zwecke einer Konkretisierung geplanter Vorhaben findet im Mai statt. Wer Interesse hat, daran teilzunehmen, melde sich bei den Autorinnen. Für alle anderen Interessierten. Wir werden berichten!

Text: Nathalie Soethe (Verbundprojekt VIP, soethen(at)uni-greifswald.de), Biggi Pelz (Verbundprojekt VIP, Biggi.Pelz(at)yahoo.de)

VIP: Tagung „Neue Wege im Moorschutz – Paludikultur“ an der Internationalen Naturschutzakademie Vilm

Vom 12.-14. Dezember 2011 fand an der Internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm die Tagung „Neue Wege im Moorschutz – Paludikultur“ statt. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Bundesamt für Naturschutz und dem Institut für Landschaftsökologie und Botanik der Universität Greifswald organisiert. Ausgehend von den Anforderungen im Moorschutz sollte Paludikultur als neues Instrument der moorschonenden Landnutzung vorgestellt und insbesondere Chancen und Risiken in Bezug auf Naturschutzziele diskutiert werden.

Nach den einführenden Vorträgen zur derzeitigen Situation des Moorschutzes in Deutschland und der Erläuterung des Ansatzes „Moorschutz durch Paludikultur“ anhand praktischer Erfahrungen aus der großflächigen nassen Nutzung von Mooren im Ausland (Belarus und Polen) sowie der Aktivitäten in Deutschland auf Niedermoor (www.vip.paludikultur.de) und Hochmoor (www.torfmooskultivierung.de) war ein großer Teil der Veranstaltung für die Diskussion reserviert. Im Plenum sowie in kleineren Arbeitsgruppen hatten die TeilnehmerInnen Gelegenheit, Chancen, Risiken und Lösungsstrategien zum Themenbereich Paludikultur und Naturschutzziele ausführlich zu diskutieren. Hierzu zählten u.a. folgende Fragen:

  • Umgang mit entstehenden bzw. dem Verlust von bestehenden Naturschutzwerten?
  • Darf / soll Paludikultur in Schutzgebieten durchgeführt werden?
  • Wo liegt die Grenze zwischen Landschaftspflege und Paludikultur?
  • Welche Anforderungen und Erwartungen werden an Paludikultur gestellt?
  • Wie müssen die Rahmenbedingungen gestaltet werden?


Da viele der 57 TeilnehmerInnen aktuell in Forschungs- oder Umsetzungsprojekten zur Paludikultur arbeiten, diente die Veranstaltung auch zur Information über den Wissens- und Diskussionsstand sowie zum Austausch zwischen unterschiedlichen Arbeitsbereichen, Fachdisziplinen und Projekten. Gleichzeitig erfolgte eine interessante Diskussion mit weiteren VertreterInnen von Behörden, Verbänden und Forschungseinrichtungen.
Ein Abschlusspapier dokumentiert die unterschiedlichen Sichtweisen und Diskussionsbeiträge der Veranstaltung und verweist insbesondere auf den weiteren Handlungs- und Forschungsbedarf zur Paludikultur. Das Diskussionspapier wird in den Newsletter Nr. 6 (April 2012) des Projektes VIP-Vorpommern Initiative Paludikultur aufgenommen, der hier online zu finden ist: www.paludikultur.de/index.php?id=16

Text: Sabine Wichmann (DUENE e.V. und Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald)

VIP: Verbundprojekt VIP im UNEP Jahrbuch 2012

In dem kürzlich erschienenen Jahrbuch 2012 der UNEP (United Nations
Environment Programme) wird über die Nutzung von Paludikultur berichtet. (S. 26)

Weitere Informationen zum dem UNEP Jahrbuch sowie ein Download als PDF-Datei finden Sie auf folgender Internetseite: http://www.unep.org/yearbook/2012/

 
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2.    Neuigkeiten aus dem Wissenschaftlichen Begleitvorhaben

Abstimmungstreffen Modul B am 28 Februar 2012


Am 28. Februar 2012 trafen sich die Leiter und Koordinatoren der Verbundprojekte des Moduls B, mit Vertretern des PtJ und des Wissenschaftlichen Begleitvorhabens in Berlin. Geklärt wurde das weitere Vorgehen für verbundübergreifende Aktivitäten im Modul B. Die Verbundprojekte erhielten zudem die Gelegenheit, Informationen über aktuelle Entwicklungen auszutauschen und offene Fragen zu klären.

Die Dokumentation des Abstimmungsgesprächs finden Sie im internen Bereich der Homepage.


„Leuphana Sustainability Summit 2012 – Transdisziplinäre Ansätze im Fokus“

Transdisziplinarität ist als Schlagwort der globalen Nachhaltigkeitsforschung gegenwärtig in aller Munde. Über Möglichkeiten, Hindernisse und Herausforderungen transdisziplinärer (Handlungs-)Ansätze tauschten sich daher vom 29. Februar - 2. März 2012 auf dem Leuphana Sustainabilty Summit in Lüneburg Experten aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Praxis aus. Die dreitägige Veranstaltung, die etwa 300 Teilnehmer (u.a. aus dem Elan-Projekt und dem Wissenschaftlichen Begleitvorhaben) zählte, stand zudem ganz in Erwartung der im Juni stattfindenden Weltkonferenz zur Nachhaltigkeit "Rio20+". Für das Wissenschaftliche Begleitvorhaben bot die Konferenz die Möglichkeit sich national und international auszutauschen.

Als Ergebnis der Konferenz wurden Forderungen an die Rio+20 Teilnehmer formuliert: Die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen brauchen neue Formen der Grenzüberschreitung.   


Wissenschaftliches Begleitvorhaben bei REFINA

Das Wissenschaftliche Begleitvorhaben nahm am 15. März 2012 in Berlin am Stakeholder-Forum „Nachhaltiges Flächenmanagement – Chancen für die zukunftsweisende Entwicklung von Flächen und Standorten“ teil. In dem Forum wurde über zukunftsweisende Lösungsansätze im Umgang mit Flächen diskutiert.

Die Veranstaltung war eingebunden in die nun abgeschlossene BMBF-Fördermaßnahme „Forschung für die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement (REFINA)“. Teilnehmer waren Eigentümer, Nutzer und Entwickler von Flächen, Standorten und Immobilien aus dem privaten und öffentlichen Sektor, Kommunikationsexperten und Wissenschaftler.


Beitrag im Global Land Project Newsletter

Im aktuellen Newsletter (GLP NEWS No. 8) vom März 2012 des Global Land Project wurde ein neuer Übersichtsbeitrag der Fördermaßnahme Nachhaltiges Landmanagement veröffentlicht:
 
„How collaborative research programms will support policies in a better way“ Andreas Werntze, Florian V. Eppink, Thomas Weith, Ralf Seppelt, Klaus Müller.

Den aktuellen Newsletter finden Sie als PDF-Datei zum Download unter folgender Adresse: http://www.globallandproject.org/newsletter.shtml


Wissenschaftliches Begleitvorhaben in Wageningen

Mit einem eigenen Konferenzbeitrag zu „Urban Agriculture“ ist das Wissenschaftliche Begleitvorhaben auf der International Conference on Multifunctional Agriculture and Urban-Rural Relations vertreten. Das Hauptthema der Veranstaltung lautet „Agriculture in an Urbanizing Society”. Sie findet vom 01.- 04. April 2012 in Wageningen statt.

Link: www.agricultureinanurbanizingsociety.com/UK/


Nachhaltiges Landmanagement auf der Woche der Umwelt

Am 5. und 6. Juni findet zum vierten Mal die Woche der Umwelt im Park vom Schloss Bellevue statt. Eine Vielzahl von Unternehmen, Institutionen, Forschungseinrichtungen sowie Vereinen stellen zukunftsweisende Umweltprojekte vor. Die Fördermaßnahme Nachhaltiges Landmanagement ist mit dem Stand des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung vertreten. Des Weiteren werden die Projekte NaLaMa-nT und AgroForNet mit eigenen Ausstellungen präsent sein.

Weitere Informationen, eine Übersicht aller Austeller und die Anmeldung für Besucher finden Sie hier: http://www.woche-der-umwelt.de/1872.html


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3.    Veranstaltungsreihe: Nachhaltiges Landmanagement im Dialog

Im ersten Halbjahr 2012 wird das Wissenschaftliche Begleitvorhaben drei Dialogveranstaltungen mit Vertretern aus zivilgesellschaftlichen Gruppen, Interessen- und Berufsverbänden sowie Wirtschaftsverbänden durchführen.
 
Ziel ist es, die aktuellen Positionen verschiedener Gruppen zu dem Thema „Nachhaltiges Landmanagement“ kennenzulernen und zu diskutieren. Die Veranstaltungsreihe wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Städtebau Berlin organisiert. Den Auftakt macht Ende April die Veranstaltung „Positionen zivilgesellschaftlicher Gruppen zum Nachhaltigen Landmanagement“


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4.    Nachhaltiges Landmanagement in den Medien

€LAN: Harburger Anzeigen und Nachrichten, 31. März 2012
Steigende Energiepreise  - TU-Projekt soll Veränderungen im Mobilitätsverhalten zeigen, Ausgabe vom 31. März 2012, Seite 10

VIP: Ostsee-Zeitung, 02. Dezember 2011
„Greifswalder retten das Weltklima", Interview mit H. Joosten, J. Couwenberg und W. Wichtmann


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5.    Termine (extern)


16.-18. April 2012, Stuttgart, Germany
Conference "Sustainable Land Use and Rural Development in Mountain Areas"
https://uplands2012.uni-hohenheim.de/

24.-25. April, Leipzig, Germany
3. International Biomass Conference
www.izes.de/deutsch/termine-und-veranstaltungen/2012/dbfz-leipzig.html

25.-28. April, Xi’an, China.
BIT’s 1st Annual World Congress of Biodiversity 2012
www.bitlifesciences.com/biod2012/default.asp

25. April 2012, Berlin, Germany
Workshop zur Quantifizierung von Treibhausgasemissionen aus indirekten Landnutzungsänderungen (ILUC)
ioew.de/fileadmin/user_upload/_temp_/ILUC_Workshop_25_4_2012.pdf

09. Mai 2012, Dresden, Germany
Jahrestagung 2012 vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V.
“Ökologische Raumentwicklung – eine Positionsbestimmung”
www.ioer.de/aktuelles/veranstaltungen/

13.-16. Mai 2012, Delft, Netherlands
Regional Studies Association European Conference 2012. Networked regions and cities in times of fragmentation: developing smart, sustainable and inclusive places
www.regionalstudies.org/events/2012/May-Delft/

21.-23. Mai 2012, Dresden, Germany
RegioResources 21, A cross-disciplinary dialogue on sustainable development of regional resources
regioresources21.eli-web.com

06.-07. Juni 2012, Cottbus, Germany
3. Forum Agroforstsysteme
www.ewet-bb.de/de/3_forum_agroforstsysteme.html

14.-15. Juni 2012, Dresden, Germany
4. Dresdner Flächennutzungssymposium (DFNS)
Genauere Daten - bessere Informationen - mehr Nachhaltigkeit?
www.ioer.de/4dfns/

19. Juni 2012, Berlin, Germany
Europäische Konferenz Stadt. Land. Europa. Partnerschaften Nachhaltig Stärken. Veranstaltet durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)
www.icomos.de/download.php

20.-22. Juni, Halle (Saale), Germany
IAMO Forum 2012: „Land Use in Transition: Potentials and Solutions Between Abandonment and Land Grabbing“
www.iamo.de/forum0/forum2012/

21.-22. Juni 2012, Leipzig, Germany
ARL-Kongress 2012. Infrastrukturgroßprojekte: Akzeptanz durch Raumplanung
www.arl-net.de/arl-kongress-2012

25. Juni 2012, Berlin, Germany
12. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung www.nachhaltigkeitsrat.de/konferenz

27.-29. Juni 2012, Los Angeles, USA
XII International Symposium on Environmental Geotechnology, Energy and Global Sustainable Development
www.isegnet.org/2012/

24.-27. Juni 2012, Beijing, China
RSA Global Conference 2012, Sustaining Regional Futures
www.regional-studies-assoc.ac.uk/events/2012/June-Beijing/

   
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6.    Neue Publikationen

Gaasch, N., Lischeid, G., Weith, T., Steinhardt, U., Schäfer, M., Moss, T., Nölting, B. (2012): Herausforderungen der Wasserbewirtschaftung im Kontext eines nachhaltigen Landmanagements. In: Korrespondenz Wasserwirtschaft, 5. Jahrgang, Nr. 2, Feb. 2012, S. 72 – 78

Lischeid, G., Schäfer, M., Steinhardt, U., Moss, T., Nölting, B. (2011): ELaN: Entwicklung eines integrierten Landmanagements durch nachhaltige Wasser- und Stoffnutzung in Nordostdeutschland. Tagungsband 3. Internationales Symposium „Re-Water Braunschweig“, 21. und 22.November 2011. Gesellschaft zur Förderung des Institutes für Siedlungswasserwirtschaft an der Technischen Universität Braunschweig e.V., Heft 81: 115-126 (Unter www.abwasser-recycling.de abrufbar).

Naumann, M., Moss, T. (2012, im Erscheinen): Neukonfiguration regionaler Infrastrukturen. Chancen und Risiken neuer Kopplungen zwischen Energie- und Abwasserinfrastruktursystemen. ELaN Discussion Paper, April 2012. Müncheberg: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., ELaN-Forschungsverbund ISBN 978-3-943679-00-7 (pdf_ISBN 978-3-943679-01-4)

Yildiz, Ö., Drießen, F., Pobloth, S., Schön, S. (2012): Re-Produktionsketten als Ansatz ko-evolutionärer Regionalwirtschaft. In: Ökologisches Wirtschaften, Jg. 27 (2012), Heft 1, S. 30-36.

Schön, S., Drießen, F., Pobloth, S., Yildiz, Ö. (2012): Re-Produktionsketten – Neue Wege für zukunftsfähige Infrastrukturen in schrumpfenden Regionen. In: Technikfolgenabschätzung – Theorie und Praxis, Jg. 21 (2012), Heft 1 (in Ersch.) Beitrag (Unter www.itas.fzk.de/deu/tatup/inhalt.htm abrufbar)

Schäfer, M, Steinhardt, U., Moss, T., Nölting, B., Lischeid, G. (2011): Integriertes Land-, Wasser- und Stoffmanagement in Nordostdeutschland. Das inter- und transdisziplinäre Forschungsprojekt ELaN. In. Soziale Technik 21(Ausgabe 4/2011), S. 9-10


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Sie haben Anregungen und Vorschläge zum Newsletter oder zum Internetportal www.nachhaltiges-landmanagement.de? Sie möchten den Newsletter nutzen, um auf Veranstaltungen oder Publikationen aus Ihrem Projekt aufmerksam zu machen?

Wir freuen uns über Ihre Anregungen!

Mit freundlichen Grüßen
René Steinmar

Institut für Sozioökonomie
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung Müncheberg e.V.
Eberswalder Str. 84
15374 Müncheberg
Tel.: (0049) 033432/82-142
E-Mail: rene.steinmar(at)zalf.de
www.nachhaltiges-landmanagement.de

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Impressum:
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) Müncheberg e.V.
eingetragen im Vereinsregister VR 35 35 FF, Kreisgericht Strausberg
Wissenschaftlicher Direktor: Prof. Dr. Hubert Wiggering / Verwaltungsdirektor: Holger Seidler

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